Im Sommer 1945 fotografiert Robert Capa in Berlin: Sein Blick auf die befreite Stadt und ihre Menschen, auf alliierte Soldaten, Berlinerinnen und Berliner und das Leben inmitten der Trümmer ist ein subjektiver, auch distanzierter, aber immer zugewandter. Die Momentaufnahme der zerstörten Stadt und ihrer Bewohner ist jetzt erstmals in großem Umfang zu sehen: 75 Jahre nach der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus werden 120 Fotografien aus Capas Berlin-Konvolut in der Ausstellung „Robert Capa. Berlin Sommer 1945“ ab dem 9. September 2020 in der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum gezeigt.
Robert Capa (1913-1954) ist einer der größten Fotografen des 20. Jahrhunderts, bis heute prägen seine Bilder unser visuelles Gedächtnis. Als Endre Ernö Friedmann in Budapest geboren, flieht Capa 1931 vor dem faschistischen Regime Ungarns nach Berlin, wo seine Karriere in der später legendären Fotoagentur Dephot Simon Guttmanns ihren Anfang nimmt. Prägend wird für ihn vor allem Paris, wo er ab 1933 lebt und arbeitet. In dieser Zeit beginnt Capa, zusammen mit Gerda Taro und Henri Cartier-Bresson, seine Fotografien aus dem Spanischen Bürgerkrieg selbst international zu vertreiben, womit er den Grundstein für die spätere Gründung der weltberühmten Fotoagentur Magnum legt.