„Imagining the Future: The Arab World in the Aftermath of Revolution“ lautet der Titel des Symposiums am 9. und 10. Juni 2018 in Berlin, das Utopien und Dystopien untersucht, die als Nachwirkungen des arabischen Frühlings in Literatur, Comics, Filmen und anderen Kunstformen zu finden sind. Künstlerinnen, Kulturschaffende und Wissenschaftlerinnen aus dem arabischen Raum präsentieren Arbeiten zum Thema und diskutieren unterschiedliche Zukunftsvorstellungen. Das Symposium des Arab Fund for Arts and Culture (AFAC) wird von Khaled Saghieh kuratiert und in Zusammenarbeit mit Archive Kabinett und „Europa im Nahen Osten – der Nahe Osten in Europa“ (EUME), einem Forschungsprogramm am Berliner Forum Transregionale Studien durchgeführt.
In der Folge der Aufstände in der arabischen Welt haben die Gegenbewegungen und Repressionen zu immensen materiellen und immateriellen Schäden geführt. Die Rückschläge wirken sich nicht nur auf die Gegenwart, sondern auch auf die Vorstellungen und Repräsentationen der Zukunft aus. Neue Horizonte haben sich nicht eröffnet. Eher hat sich in der Folge der Revolutionen der Vorhang über eine politische Ära gesenkt, die einst eine glänzende Zukunft verhieß. Mit der Niederlage der Revolutionen entwickeln sich in Literatur und Kunst verstärkt dystopische Motive. Ist die gegenwärtige Generation der Künstler und Künstlerinnen aus der arabischen Welt eine verlorene?
